Silke I. vom Deko- Paradies,
Prinzessin der Kampagne 1992/93
…so beginnen Märchen, in denen eine Prinzessin die Hauptrolle spielt und so könnte es auch hier heißen: Es war einmal ein Vater, der hatte drei Töchter.
Tatsächlich hieß der Vater Kurt Gärtner, er war ein „echter Vernemer“ und betrieb in Mannheim das gleichnamige Dekorationsgeschäft. Zu seinen Kunden zählte auch der CdG und so lag es nah, dass der CdG auf der Suche nach einer Prinzessin vorstellig wurde. Während sich die Vereinsvertreter bei den beiden ältesten Töchtern eine Abfuhr einholten, war die jüngste Tochter Silke sofort bereit, das Amt zu übernehmen.
Ihr Name Silke I. vom Deko-Paradies leitete sich vom Unternehmen des Vaters ab, in dem sie selbst im Büro tätig war. Ihr Vater erwies sich als sehr großzügiger Chef, der der Tochter nicht nur für die zahlreichen Termine freigab, sondern oft auch den Tag danach, damit Silke ihr Amt bestmöglichst ausüben konnte.
Während ihrer Kampagne konnte Silke nicht nur auf die Unterstützung des Vaters, sondern auch auf die ihrer Schwestern zählen. Die ganze Familie bis hin zur Oma war bei allen Veranstaltungen dabei und unterstützte sie in allen Bereichen.
In besonderer Erinnerung bleibt Silke daher auch der 85. Geburtstag ihrer Oma, der mitten in die Kampagne fiel und der natürlich mit einer Abordnung des CdG gefeiert wurde.
Immer an Silkes Seite war ihr Präsident Wolfgang Scherf, der 1. Vorsitzende Erwin Rößling und ihre Begleiterin aus der Garde Kerstin Schaudt (heute Kempf). Chauffiert wurde sie von Rudi Werle, der unter anderem dafür sorgte, dass sie niemals in ein kaltes Auto steigen musste. Was zu Zeiten, als es weder Sitz- noch Standheizung gab, einigen Aufwand erforderte. Geduldig harrte er aus, bis die Prinzessin gewillt war, nach Hause zu gehen.
Entsprechend wurde er auch in ihrer Abschiedsrede gewürdigt, die Passage hat sie heute noch im Kopf: „Rudi Werle, der beste Prinzessinenfahrer der Welt, durch nichts zu ersetzen, weder durch Gold noch durch Geld.“
Wie auch für ihre Vorgängerinnen war für Silke der „Ball der Prinzessin“ der Höhepunkt in der Kampagne. Vor dem Ball gab es den Empfang für die Abordnungen der Partnerstädte. In jenem Jahr besonders passend, da die Kampagne unter dem Motto stand: „CdG europaweit – Viernheimer Gemütlichkeit“. Dieses Motto fand sich auch auf dem Jahresorden wieder.
Auch wenn es abgedroschen klingen mag, so war ihre Regentschaft ein unvergessliches Erlebnis für Silke und man hört in ihren Erzählungen die Dankbarkeit heraus, die sie ihren Eltern und der ganzen Familie gegenüber empfindet, dass sie ihr dieses Erlebnis ermöglichten. Sie bedauert es unendlich, dass ihr Vater ihre Jubiläumskampagne nicht mehr miterleben kann.
Am Aschermittwoch konnte Silke auf eine wunderbare Kampagne zurückblicken und ihre beiden Schwestern bedauerten zwischenzeitlich, dass sie das Amt der Prinzessin ausgeschlagen hatten. Dennoch gelang es Silke, bei den salbungsvollen Abschiedsworten des Präsidenten, die Tränen zurückzuhalten. Da hatte sie allerdings die Rechnung ohne Gardetrainerin Elli Werle und den Vizepräsidenten Klaus Lamm gemacht, die das so nicht hinnehmen wollten.
Bevor Silke bei der Inthronisation das Zepter an ihre Nachfolgerin übergab, sang Klaus Lamm ihr Lieblingslied „My way“, das er allerdings für sie umgedichtet hatte und da kullerten dann doch die Tränen.
Ein Jahr nach ihrer Regentschaft machte sie sich in ihrem gelernten Beruf als Kosmetikerin selbstständig. Ihrem CdG ist sie bis heute treu geblieben. Sie ist regelmäßiger Gast bei den Veranstaltungen und heißt als Gastgeberin den CdG bei seinem traditionellen Rundgang in ihrem Kosmetikstudio willkommen. Darüber hinaus sind Freundschaften entstanden, die bis heute Bestand haben und somit hat dieses Märchen auch noch kein Ende.