Zum 100-jährigen Jubiläum des CdG im Jahre 2015

So mancher reibt sich die Augen verwundert: Jawohl, es stimmt, der CdG wird 100!!!
100 Jahre – wir zieh’n vor den Gründungsvätern den Hut,
denn die Entscheidung für einen Verein, die war wirklich gut,
um zu bündeln die karnevalistischen Aktivitäten,
und groß herauszubringen die Festivitäten,
als da wären Sitzungen, Umzüge, glanzvolle Bälle,
für die schneidigen Garden akkurate Appelle,
kurzum, alles was zur richtigen Fastnacht gehört,
ist eine Erwähnung in der Chronik wert.
Karneval heißt doch: Zu allen Zeiten,
Stimmung, Humor und viel Freude verbreiten.
Und so wird es mit Sicherheit auch zukünftig sein:

Auch nach 100 Jahren ist der CdG ein junger, aktiver Verein!!!

Es ging natürlich nicht erst 1915 los, Fastnacht feierte man auch früher ganz groß,
und an vorderster Front sah man immer wieder eine ganze Reihe der „Stammtisch-Brüder“.
Da gab es die „Närrische Studentengesellschaft“, die opferte ihre ganze Bildungskraft,
und der „Speck- und Dürrfleischverein“ setzte sich auch sehr für den Karneval ein.
Ein närrischer Name – und der gefällt nicht nur mir,
war die „Narrengesellschaft reistrockene Hering hoch Brot und gut Bier.“
Der „Kaiser-Club“ und die „Kalten Brüder“, von denen las man auch immer wieder.
Sie alle sorgten stets für Geselligkeit und für die entsprechende Gemütlichkeit.

Und 1915, natürlich in der Fastnachtszeit, da war es dann endlich in Verne so weit:
Diejenigen, die damals nicht an der Front, für die hat sich’s Bleiben im Lande gelohnt,
sie gründeten, und hielten den Humor in die Höh’ den „Club der Gemütlichen“, den CdG.
Doch Satzung und richtiger Vereinsbetrieb, das war den Mitgliedern noch nicht so lieb,
denn machen drückten da andere Sorgen, es war ja noch Krieg—und man hoffte auf morgen.
Und als dann die schreckliche Zeit vorbei, war beim Club mit Interesse wieder alles dabei.
Wie die Chronik uns allen dann weitererzählt, ward als 1.Präsident der Hans Winkler gewählt,
noch vielen Älteren als „Baron von der Kutsch“ bekannt, hielt er den Regentstab bis 1939 in der Hand.
Er stabilisierte den ganzen Verein, ging auch selbst immer wieder in die Bütt’ hinein,
verschönte auch im „närrischen Ausland“ so manche Feier, von Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Speyer.
Er organisierte Sitzungen und Maskenbälle, war, wie man so sagt, ein Mann „für alle Fälle“,
und 1930 entstand unter seiner Leitung die erste Vernemer Fastnachtszeitung.
Mit diesem Schritt an die Öffentlichkeit begann dann beim CdG die Blütezeit.

Prinzessinnen gab es natürlich auch, das ist auch heute noch ein jährlicher Brauch.
Als erste bestieg Hilde Deeg-Polzin den Pfauenthron, das war anno 1936 schon.
Die Mottos von damals, so wurde berichtet, lesen sich wie ein Spiegel der Zeitgeschichte.
Zuerst wurden Mund und Nase aufgesperrt, weil es hieß: „S’ wird werre wie’s werd’!“

Das nächste Motto, aus der Not gebor’n, lautete dann: „ Gell, s’iss annerscht worr’n.“
Zur Kerwe 1937 stand sogar dann eine Gemeinschaftssitzung mit der GROKALI an.
Doch es gingen der damaligen Obrigkeit wohl einige Vorträge politisch zu weit,
denn der „Freizeitring Viernheim“ bestimmte stur: Alle Büttenreden zur Kreisleitung – zur Zensur!
Das Sagen hatten damals andere Leute, ihr Veranstaltungs-Motto : „Kraft durch Freude“!
Man strich einfach die Bezeichnung CdG und stoppte den Höhenflug so ganz jäh.
Der Verein musste Linientreue bekennen, musste sich in „Große Karnevalsgesellschaft“ umbenennen.
Regie bei den Sitzungen übernahm der „Freizeitring“, es war klar, dass der Humor bald flöten ging.
1939 unternahm man noch einen Versuch, der Club und KdF organisierten ’nen Fastnachtszug,
doch viel gab es darüber nicht zu schreiben: Es sollte der erste und letzte für lange Zeit bleiben!
Aus diesem Jahr ist nur noch bekannt: Hans Winkler wurde zum Ehrenmitglied ernannt,
den Vorsitz übernahm Peter Klemm sodann und Hans Bücklein meldete 1 Fass Freibier an…
Was weiter geschah weiß allein der Wind, weil die letzten Seiten herausgetrennt sind…

In den folgenden Kriegsjahren, sechs an der Zahl, starb auch der Humor und der Karneval,
doch 3 Jahre, nachdem mit dem Völkermord Schluss, da dachte man wieder an den närrischen Gruß.
Noch bevor sich die Währung hat stabilisiert, wurde ’ne Mitgliederversammlung durchgeführt.
Man würdigte Johann Alters Talent und ernannte ihn gleich zum Alterspräsident,
zum allerersten Nachkriegsvorstand wurde dann Viktor Schöch ernannt.
Damit das Thema nicht aus den Augen verlor’n, gab’s dann das Motto: „Jetzt is wia annerscht wor’n.“!

Es lag vieles im Argen, es gab viel zu tun, sollte es wieder aufwärts gehen nun,
denn die Uniformen und so mancher Talar, waren ganz sicher auch nicht mehr da,
und im Tauschhandel bot so mancher dann, Wurst oder Schinken für ’ne Uniform an.
Alle Aktiven haben fleißig geschafft und das Unmögliche möglich gemacht,
schon ’ 48, also viel schneller als gedacht, gab es in Verne schon wieder Fastnacht.
Bestand auch der Elferrat nur aus 8 Mann, so gab es trotzdem ein Bombenprogramm.
Der „Anker“ entpuppte sich als viel zu klein, doch es war wieder Karneval – und so sollte es sein.
Zur ersten Prinzessin wurde Herti Miersch gekürt, die ihr Amt gleich 2 Jahre hat ausgeführt.
Es ging immer aufwärts mit dem Verein, er trug ins Vereinsregister sich ein,
und ergänzte den Namen somit genau durch den ständigen Zusatz – e.V.

Man blieb auch nicht nur in der Fastnacht aktiv, zu manchem Sommerfest man rief,
die „Bierkeller“-Feste sind noch heut’ unvergessen, bis die Brauerei ein Opfer der Flammen gewesen.
Doch auch im Wald oder später „Feierabendhalle“ fanden Spaß und Vergnügen unsere Gäste alle.

Inzwischen ist vieles schon Tradition: Die jährliche Neujahrsgratulation,
die Närrischen Sitzungen im Bürgerhaus, für die Auftretenden gab es stets viel Applaus,
und geleert wurde auch so mancher Krug, bei der Strassen-Fastnacht oder dem Fastnachtszug.
Mit zu den Höhepunkten zählt auf jeden Fall, auch der jährliche Prinzessinnen-Ball,
denn fast alle Mädchen wünschen sich insgeheim, einmal im Leben Stadt-Prinzessin zu sein.
Jedes Jahr eine Neue zu finden war gar nicht leicht, doch es hat bisher immer wieder gereicht.
Wer es sein durfte… für sie war’s die Krönung und die ganze Kampagne ein Gipfel der Verwöhnung.
Alle haben sie ganz phantastisch regiert und mit großem Elan durch die Fastnacht geführt,
so dass, wenn Aschermittwoch die Kampagne sich neigte, so manche Träne im Auge sich zeigte.

Viel ist auch von unseren Garden zu halten, die stets zur Freude von Jungen und Alten
ihren hohen Ausbildungsstand dokumentieren, wenn sie ihre Gardetänze aufführen.
Hier gilt es vor allem die Trainer zu loben, die in vielen Stunden und Extraproben,
es einfach jedes Jahr immer wieder schaffen, alle mit neuen Choreographien zu überraschen.
Und auch das Nähfrauenteam hat großen Anteil daran, dass man stets in neuen Uniformen auftreten kann.
Ein ganzes Kapitel für sich allein ist die Freundschaft zum Fanfarenzug Hockenheim.
Seit er 1956 das erste Mal bei uns spielte und mit seinem Auftritt große Erfolge erzielte,
besteht diese Freundschaft noch immer ganz fest, und hat noch lange keinen Rost angesetzt.

Auch nach Mannheim und weit ins Pfälzer Land reicht unser närrisches Freundschaftsband,
denn „Fröhlich Pfalz“, „MTC Mannheim“ und die „Löwenjäger“ kennt von Besuchen her doch ein jeder,
und genau so fühlen wir uns daheim bei der „Rheinschanze“ und den „Bessem“ aus Böhl-Iggelheim.
Und außerdem: Wer zählt heut’ die vielen Namen, die stets zu den Ordensfesten kamen…

Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben stand dann mit der Einweihung des CdG-Clubheimes an,
weil Dank vieler Helfer und mit Unterstützung der Stadt der Verein eine feste Bleibe nun hat.
Das hat alle Aktiven wieder neu motiviert, viele Schwierigkeiten sind ausradiert,
denn Wagenbau, Gradetraining und interne Sachen, die kann unter eigenem Dach man jetzt machen.
Vieles könnte man noch erwähnen: So gab’s 1991 zum Beispiel auch Tränen,
denn wegen dem Golfkrieg wurde ungefragt, die Fastnacht ganz einfach abgesagt.
1997 erhob man das Glas auf den neuen Bürgermeister, Matthias Baaß,
kaum war er 108 Tage im Amt, wurde er zum 1. Sekretär der Prinzessin ernannt,
und dieser, für uns Narren, doch schöner Brauch hat sich bis heute so erhalten auch.

Für 2002 ist erwähnenswert dies: Erster Auftritt als Tanzmäuse – Die Konfettis!
Ein Jahr später, das kann man ruhig sagen, wurde das Kriegsbeil zwischen den Grossen 3 und dem CdG begraben.
Nur ein Jahr später fand eine Gemeinschaftssitzung statt, die es bisher so nie wieder gegeben hat.
Der CdG, die Großen 3 und der Katholische Frauenbund luden ein zur gemeinsamen Benefiz-Veranstaltung.
„Von Vernemern für Vernemer“ so lautete das Motto, und das schlug ein wie ein Sechser im Lotto.
Man hörte darüber stets nur einen Kommentar: Unglaublich, grandios, besser geht’s nicht, wunderbar!
Auch finanziell lohnte sich dieses Bestreben: 6.000 Euro konnte man als Spende übergeben!

2004 gab’s im Bürgerhaus auf jeden Fall den 32. und letzten CdG-Sylvesterball.
2005: Mit Tränen in den Augen gingen unsere „Gesangssterne“, die „Spraddl-Sänger“ sagten: Tschüss, Verne!
Der Fanfarenzug Hockenheim kam ganz groß ’raus beim 5o-jährigen Freundschafts-Konzert im Bürgerhaus!
2007 wurde die Prinzessinnen-Fahne gestohlen, durch aufmerksame Tippgeber konnten wir sie wieder holen!

In den folgenden Jahren hat nicht zuletzt ein richtiger Generationswechsel eingesetzt,
das führte dann auch zu dem Resultat: Neue Gesichter im Elferrat!
Nur so ist die Voraussetzung gegeben: Die Fastnacht wird ewig weiterleben!

Eine richtige Chronik besteht aus X Bänden, doch was alles schreiben? Wo anfangen, wo enden?
Tatsache ist: Hundert Jahre für Frohsinn, Humor und die „närrische Ware“
haben viele geschafft, und so soll es auch sein, und darum lebt er – unser Verein !
Und deshalb sei allen Aktiven heut’ ungefragt für diese Leistung mal Dank gesagt!
In diesen Dank schließen wir auch mit ein: Sponsoren und Freunde, ob groß oder klein!
Wenn weiter die richtigen Männer zur Verfügung steh’n, wird der Höhenflug noch 100 Jahre weitergeh’n!

Wir laden auch Sie ganz persönlich ein irgendwann mal unser Gast zu sein,
unser gut vorbereitetes Jubiläumsprogramm spricht auch Sie sicherlich irgendwie an,
und aus manchem ist schon ein Aktiver geworden, trägt er stolz erstmals den ihm verliehenen Orden!
Drum heben Sie mit uns das Glas in die Höh:
PROST JUBILÄUM! PROST CdG!
retep

Euer Peter Schulze