50 Jahre Thronjubiläum

50 Jahre Thronjubiläum

Marga I. aus dem Hause Heckmann, Prinzessin der Kampagne 1964/65

1965 Marga I.„Mir war immer klar, dass ich zum 50. Geburtstag des CdG 1965 Jubiläumsprinzessin werden möchte“, bekräftigt noch einmal Marga Krauß geborene Heckmann im Gespräch. Und was die – damals 19-jährige – selbstbewusste, temperamentvolle „Löwin“ vom Sternzeichen her sich zum Ziel setzt, das verwirklicht sie auch heute noch.

Große Unterstützung fand sie bei ihren Eltern, Metzgermeister Georg Heckmann und seiner Frau Gerda, aus der Lorscher Straße 35. Sie wie auch Schwester Elke waren immer schon der echten, traditionsgebundenen Vernemer Fastnacht mit dem Herzen zugetan.

Mit der Wahl von Marga Heckmann war Präsident und Vorsitzender Hans Haas und alle Elferräte glücklich. War es doch wieder gelungen, eine bildhübsche und charmante Regentin und Repräsentantin zu finden.

Der Rückblick auf die 50 Jahre ist wahrlich historisch und interessant. Er belegt die Vereinsgeschichte des CdG und auch der Stadt. Noch gab es kein Bürgerhaus, die großen Festivitäten wie Ball der Prinzessin und Prunksitzung fanden im alten „Ratskeller“ statt. Die schon damals hoch begehrten Jahresorden wurden im „Deutschen Kaiser“ am OEG-Bahnhof an Aktive und Freunde vergeben. Ebenso fand in diesen Räumlichkeiten das Heringsessen statt. Der Jahreswechsel wurde während Margas Regentschaft in der Lampertheimer Straße 25 privat feuchtfröhlich gefeiert.

Auf dem noch schwarz-weißen Foto des Fastnachtsumzuges sah man ganz Verne auf den Beinen. Dicht gedrängt und nicht übersehbar standen die Menschen insbesondere auf dem Apostelplatz. Im Hintergrund ist noch das „Alte Rathaus“ in seiner historischen Pracht zu sehen. Bürgermeister war Hans Mandel, der auch ein Herz für die Fastnacht hatte und auch gern mit den „Gemütlichen“ und Marga I. aus dem Hause Heckmann feierte.

Für Marga war es wie gesagt, immer ein Traum gewesen, Prinzessin zu sein. Sie freute sich, wie wohl jede junge Frau, festliche Roben wie eine Prinzessin tragen zu können und im Mittelpunkt der Huldigungen des närrischen Völkchens zu sein. Hilde Koch aus der Hügelstraße war ihre ernannte Hofschneiderin. „Was würde sie sich freuen, wenn sie in dem Jahresheft nachlesen könnte, dass ich noch heute nach 50 Jahren an ihre große Schneiderkunst denke“ erzählt strahlend Marga I. „Etwa fünf bis sechs große Festkleider müssen es wohl gewesen sein“, die sie mit Charme präsentierte. Damals kamen die Prinzessinneneltern auch noch für die Krone auf. Diese war einfach königlich und hätte sicher mit so mancher des blaublütigen Adels mithalten können.

1965-Marga-I_OrdenUnvergessen für Marga ist der Prinzessinnenball im Ratskeller. Damals der absolute gesellschaftliche Höhepunkt in Viernheim. An ihrer Seite stets die Elferräte und die männliche Prinzengarde, in deren Reihen manch Elferrat von heute noch zu erkennen ist. Die hübschen Mädels der Funkengarde zeigten unter großem Beifall ihr tänzerisches Können. Viele Künstler und vor allem die „Hofsänger“ begeisterten mit Beiträgen und sorgten für Höchststimmung im vollbesetzten Saal. Musikalischer Höhepunkt war schon damals das Prinzessinnenlied, noch heute immer wieder ein ergreifender Moment.

Höhepunkte waren Besuche bei befreundeten Vereinen im närrischen Ausland. Für einen riesigen Applaus sorgte Margas Auftritt beim Prinzenball im Rosengarten. Obwohl man ihr versichert hatte, dass sie nicht ans Mikro gehen müsse, drückte man es ihr während der Vorstellung auf der Bühne einfach in die Hand. „Ich hab‘ dann ganz einfach geredet, wie mir der Schnawwl gewachsen ist“, und das kam bei den illustren Gästen hervorragend an.

Und dann die große Prunksitzung im Viernheimer Ratskeller! „Unsere Veranstaltungen waren immer ausverkauft“ was natürlich für eine erhebliche Stimmung sorgte. Neben den bereits Genannten gingen auch Abordnungen von befreundeten Vereinen der heutigen Metropolregion in die Bütt‘. Damalige „alte Büttenhasen“ begeisterten und massierten tüchtig die Lachmuskeln der närrischen Fastnachter im Saal.

Dagegen etwas trister war die Stimmung während des Heringsessens im „Deutschen Kaiser“, eine sehr lange Kampagne ging am 3. März 1965 zu Ende.

Aber 1966 konnte Marga I. aus dem Hause Heckmann noch einmal ihre Heimatstadt mit viel Charme repräsentieren. Und zwar als erste „Tulpenkönigin“. Tausende von blühenden Tulpen verzauberten im damals noch idyllischen und gepflegten Tivoli-Park. Noch ein Schmuckstück und Ausflugsziel vieler Besucher auch außerhalb der Stadtgrenze.

„Ich habe es immer genossen, während meiner Kampagne viel tanzen zu können“ erzählt sie noch heute. Aber auch Tennisspielen, Eiskunstlaufen, Ski alpin und Kegeln habe sie mit gleicher Hingabe betrieben  „Ich hatte auch ein eigenes Pferd, bin gern geritten und nun spiele ich mit gleicher Freude Golf.“

Die dadurch erworbene Energie und Vitalität besitzt sie heute noch. Doch nun widmet sie den Großteil ihrer verbleibenden Freizeit ihrer Familie. Verheiratet ist Marga mit Dr. Hanns-Werner Krauß. Ihre beiden Töchter Anja und Ilka haben ihr fünf Enkelkinder im Alter von 6 bis 15 Jahre geschenkt. Und die nutzen Margas Lebendigkeit völlig und profitieren ebenso von ihrem Verständnis und der Liebe für die heranwachsende Generation.

Wünschen wir diesem Glück weiterhin Gesundheit und Harmonie. In diesem Sinne ein herzliches „Ahoi“.

 

Barbara Treichel